Kennen Sie das?

Hilflos gegenüber dem Leben ...

Oft habe ich mich gefragt, wie ich das alles bewältigen soll: Haushalt, Familie,
Beruf und noch vieles mehr zu organisieren und überall perfekt zu sein.

Ich hatte wenig Hilfe und Unterstützung und war froh, dass mein Arzt mir wenigstens etwas
verschreiben konnte, um meine Sorgen, Ängste, Schmerzen oder Schlaflosigkeit
auszuhalten. Anfangs halfen die Medikamente mir, mein Leben besser in den Griff
zu bekommen.

...oder hilflos gegenüber den Medikamenten?

Nach und nach haben die Medikamente angefangen, über mich und mein Leben
zu bestimmen. Immer öfter habe ich auf die Hilfe eines Medikamentes zurückgegriffen
- auch in Situationen, die ich früher noch ohne bewältigt habe.
Weil die Medikamente schnell und einfach wirkten, habe ich nicht mehr nach anderen
Lösungen gesucht. Schließlich habe ich mir nicht mehr zugetraut, ohne sie meine
Alltagsaufgaben zu erfüllen und bin allen Belastungen aus dem Weg gegangen.

Bin ich abhängig?

Richtig angewendet sind Medikamente eine wichtige Hilfe gegen Beschwerden und Krankheiten
sowie in Krisensituationen. Vor allem Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel
können aber zu einer körperlichen Gewöhnung und mit der Zeit sogar zu einer Abhängigkeit
führen. Ein Warnzeichen ist, wenn die alten Beschwerden trotz Medikamenteneinnahme
wieder verstärkt auftreten.

Andere Medikamente, die gegen psychische Befindlichkeitsstörungen wirken, machen
nicht körperlich abhängig. Sie können aber dazu führen, dass man andere Problemlösungen
oder Behandlungsmöglichkeiten vernachlässigt und sich nur noch an die Medikamente klammert.

Nicht alle Menschen, die dauerhaft Medikamente einnehmen, sind abhängig. Ob
tatsächlich eine Abhängigkeit vorliegt, sollte unbedingt mit einer erfahrenen Ärztin oder
einem etiahrenen Arzt besprochen werden.

Bei problematischem oder abhängigem Medikamentenkonsum können andere
Menschen mit ähnlichen Etiahrungen eine wichtige zusätzliche Hilfe zu einer ärztlichen
oder psychotherapeutischen Behandlung bieten.

Wo finden Sie Hilfe?

Das Prinzip der Selbsthilfe ist "Hilfe zur Selbsthilfe" durch das offene Gespräch
und die Begegnung. Jede und jeder spricht offen über sich, Etiolge, Freuden, Sorgen,
Nöte, Probleme und Etiahrungen. Alle hören einander zu und erfahren so, wie andere
den Weg aus der Abhängigkeit gefunden haben. Voraussetzung für einen vertrauensvollen
Umgang innerhalb der Gruppe ist Verschwiegenheit nach außen.

Abhängigkeiten verlaufen unterschiedlich.
Wer Suchtmittel zum Rauscherleben einsetzt,macht andere Etiahrungen als Menschen,
die Medikamente zum Durchhalten nutzen .
Gemeinsam können sie sich jedoch durch die eigene vorgelebte Abstinenz motivieren,
Wege in ein suchtmittelfreies Leben zu finden.

Die Gruppen und ehrenamtlichen Helfer des Kreuzbundes sind oft erste Kontaktund
AnlaufsteIlen für Suchtkranke und Angehörige. Sie können bereits vor oder
während einer ambulanten oder stationären Behandlung begleitend tätig werden und
über Therapiemöglichkeiten und die Nachsorge in der Selbsthilfegruppe informieren.

Unsere Ziele

  • Gesundheitsförderung und Integration der Suchtkranken in Familie, Beruf und Gesellschaft.
  • Einbindung Angehöriger in die Gruppen- und Verbandsarbeit.
  • Motivation durch eigene vorgelebte Abstinenz.
  • Qualifizierung, Ehrenamtlicher durch Schulungsmaßnahmen.
  • Förderung einer Alkohol- und drogenfreien Freizeitgestaltung.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit für einen problem bewussten Umgang mit Sucht- und Genussmitteln.